Sachverhalt:

Am 22.12.2023 erhielt die Samtgemeinde Sottrum Kenntnis, dass der Katastrophenschutzstab vom Landkreis Rotenburg (Wümme) wegen der akuten Hochwasserlage einberufen wurde. Zwei Kommunen im Landkreis Rotenburg (Wümme) haben einen eigenen Stab eingerichtet, da sich die Hochwasserlage dort zuspitzte.

In der Samtgemeinde war insbesondere die zentrale Schmutzbeseitigungseinrichtung  erheblich von dem Hochwasserereignis betroffen. Durch große Fremdwasserzuflüsse war das Schmutzwassersystem komplett überlastet.

Sämtliche Pumpen funktionierten und waren im Dauereinsatz. Obwohl die vorhandenen Schmutzwasserkanäle und die Pumpwerke in den Ortschaften lediglich für anfallende Schutzwassermengen ausgelegt sind, gab es nur verhältnismäßig wenige Bereiche, in denen ein Austritt des anfallenden Wassers aus dem System zu verzeichnen war. Die "Hochwasser-Symptome" traten somit hauptsächlich auf der Kläranlage auf. Auch dort war das System überlastet und es war kaum möglich, das behandelte Wasser über das Ablaufbauwerk der hochstehenden Wümme zuzuleiten. Um Überflutungsschäden an den technischen Einrichtungen der Kläranlage zu vermeiden, wurde dort das behandelte Wasser auf benachbarte Grundstücke verteilt. Das Kläranlagenpersonal war über die Feiertage bis zum 04.01.2024 im Dauereinsatz. Nun werden die Erfahrungen aus diesem Ereignis genutzt, um Ursachenforschung zu betreiben. Ziel ist es, mögliche Fremdwasserzuflüsse zu identifizieren und abzustellen.

Die Verwaltung, das Personal der Kläranlage und die Gemeindebrandmeister sind während der gesamten Zeit im engen Kontakt geblieben. Der Wasserstand der Wieste durch Vor-Ort-Besichtigung und des Onlinestandes der Wümme in Hellwege wurden ständig überwacht.

Für die Freiwillige Feuerwehr hat sich folgendes Einsatzgeschehen ergeben:

Am 24.12.2023 wurde der Altbestand von ca. 450 Sandsäcke beim Bauhof Sottrum mit Feuerwehrkameraden und Bauhofmitarbeiter befüllt und auf Paletten gestapelt.

Am 25.12.2023 fand eine Lagebesprechung des Landkreises mit den Kreisbrandmeister und Abschnittsleiter statt. Da die Lage unklar war und nicht abgeschätzt werden kann, wie die Pegel sich weiter entwickeln werden, wurden weitere 5.000 Sandsäcke über den Landkreis Rotenburg (Wümme) bestellt. Diese konnten am 26.12.2023 in der FTZ in Zeven abgeholt werden. Da die 5.000 Sandsäcke nicht benötigt wurden, gehen diese in den Pool des Landkreises Rotenburg (Wümme) zurück.

Am 03.01.2024 wurden weitere 500 Sandsäcke auf dem Bauhof mit Feuerwehr und Bauhofmitarbeiter befüllt, da die Lagebeurteilung schwierig war.

Der Gemeindebrandmeister, sein Stellvertreter sowie die Ortsbrandmeister haben viele Einsatzstellen im Vorwege abgefahren, um zu prüfen, ob die Feuerwehr überhaupt tätig werden muss. Mithilfe von Mitarbeitern und Gerätschaften des Bauhofes, privaten Fahrzeugen und Güllefässern (Landwirte, stellv. Gemeindebrandmeister) konnten die Einsätze gut abgearbeitet werden. Hilfreich für die Verfügbarkeit war die allgemeine Urlaubszeit über die Feiertage. Insgesamt waren alle sehr motiviert bei der Sache und es gab trotz der Feiertage stets gute Stimmung. Es konnten nicht allen Hilfeersuchen nachgekommen werden, da nicht immer Hilfe möglich war, wie z.B. drückendes Grundwasser im Keller. Eine der Hauptursachen für Einsätze war abfließendes Wasser von Ackerflächen, das in Richtung Häuser floss oder sich auf tieferliegenden Grundstücken sammelte.

Wasserstände:

20.12.2023 Sperrung des Fußweges hinterm Heimathaus wegen Hochwasser

22.12.2023 Wasserstand kurz unter Wiestebrücke

23.12.2023 Wasserstand gesunken

24.12.2023 Wasserstand steigt

26.12.2023 Wasserstand stagniert

02.01.2024 Wasserstand gesunken

03.01.2024  Wasserstand höher als am 23.12.2023 und schlägt an die Wiestebrücke

04.01.2024 Wasserstand gesunken

Fotos sind als Anlage beigefügt.

Zusammenfassend hatte die Feuerwehr über Weihnachten - Silvester 2023 25 Hochwassereinsätze, in der ersten Januarwoche 2024 nochmals 17 Einsätze.

Für die Feuerwehren der Samtgemeinde Sottrum ergaben sich folgende Lagen: