Samtgemeinde Sottrum sucht dringend Unterkünfte für geflüchtete Menschen
Angesichts des Kriegs in der Ukraine erhöht sich auch in der Samtgemeinde Sottrum der Bedarf an Unterkünften zur Unterbringung von geflüchteten Menschen. Und zwar ganz unabhängig von deren Herkunftsland, der Druck auf dem Wohnungsmarkt verstärkt sich.
Anders als Flüchtende aus Staaten Afrikas oder Asiens müssen Menschen aus der Ukraine kein langwieriges Asylverfahren durchlaufen, sie können es aber beantragen. Ukrainische Staatsangehörige, die über biometrische Reisepässe verfügen, benötigen für Kurzaufenthalte im Schengen-Raum (bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen) nach wie vor kein Visum. Die Ausländerbehörde des Landkreises Rotenburg kann, wenn sie sich hier gewöhnlich aufhalten, kann diesen Zeitraum auf Grundlage Aufenthaltsverordnung um maximal weitere 90 Tage verlängern. Dies gilt auch für ukrainische Staatsangehörige, die bereits visumsfrei nach Deutschland eingereist sind.
Der Landkreis Rotenburg hat dazu unter https://www.lk-row.de/portal/seiten/ukraine-900001367-23700.html einen Fragen- und Antwortkatalog zusammengestellt.
Aufnahme von Flüchtlingen in privaten Haushalten
Wer Kriegsflüchtlinge direkt und ohne behördliche Vermittlung in seinem privaten Haushalt aufnimmt, z.B. weil schon freundschaftliche oder geschäftliche Beziehungen bestanden, macht dies grundsätzlich zunächst auf eigene Kosten. Alle Flüchtlinge, die sich beim Landkreis Rotenburg, Ausländerbehörde registrieren lassen, sind ab Tag der Registrierung berechtigt, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu beantragen. Damit werden dann auch angemessene Unterkunftskosten übernommen. Wer Wohnraum für Flüchtlinge aus der Ukraine und anderen Herkunftsländern zur Anmietung entweder direkt an Betroffene oder aber an die Samtgemeinde als Vermieterin bereitstellen möchte, kann dies per Email unter flucht@sottrum.de anmelden. Angebote nimmt die Samtgemeinde auch telefonisch unter 04264 832039 entgegen. Die Samtgemeinde übernimmt die Koordination und Zuweisung der Betroffenen.
„Wir hoffen auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung“, so Samtgemeindebürgermeister Holger Bahrenburg, „um den Betroffenen möglichst eine Unterbringung in Containern oder Zelten ersparen zu können. Selbstverständlich bereiten wir uns zur Zeit auch auf ein solches Szenarium vor, können aber derzeit den Bedarf nicht einschätzen. Anders als in der Flüchtlingskrise 2015 / 2016 gibt es viele private Kontakte, die jetzt genutzt werden und die angrenzenden osteuropäischen Länder übernehmen derzeit einen hohen Anteil. Die Samtgemeinde darf und möchte dabei nicht nach Herkunftsländern unterscheiden. Wir tragen Verantwortung für alle geflüchtete Menschen, die nach Sottrum kommen und hierher zugewiesen werden.“